Verhindern, dass in Villach die Zahl der Glücksspielgeräte explodiert
Am 9.9.2014 beschlossen in Landesregierung alle Parteien kleines Glücksspiel in begrenzter und streng kontrollierter Form
„Wir müssen verhindern, dass in Villach die Zahl der Glücksspielgeräte explodiert und damit die Spielsuchtgefährdung massiv steigt. Die Gefahr besteht deshalb, weil die staatliche Lotteriegesellschaft zusätzlich zu den vom Land genehmigten Spielautomaten in einem Casino im Stadtzentrum noch einmal so viel Geräte aufstellen will“, erklärt FPÖ-LAbg. und GR Mag. Elisabeth Dieringer-Granza. Sie erinnert daran, dass die Landesregierung am 9. September 2014 mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ, ÖVP, Grünen und Team Kärnten das kleine Glücksspiel in Kärnten in begrenzter und streng kontrollierter Form beschlossen hat. Nach einem Urteil des Verfassungsgerichtshofes erhielten damals drei Unternehmen die Erlaubnis, Spielautomaten in limitierter Form (1 Gerät pro 1.200 Einwohner – max. 467 in ganz Kärnten) zehn Jahre lang aufzustellen und strenge Spielerschutzmaßnahmen (Ausweispflicht, Altersgrenze, Sperre nach hohen Verlusten) zu treffen. Die entsprechenden Verträge wurden ab 2015 geschlossen. Sie laufen bis 2025.
Diese Regulierung des kleinen Glücksspiels habe sich bewährt. Ein Verbot sei nicht sinnvoll, weil sich sonst das illegale Glücksspiel ausbreiten würde.
„Doch diese Regulierung soll nun in Villach torpediert werden. Denn die sinnvolle Begrenzung und Beaufsichtigung des kleinen Glücksspiels gilt unverständlicherweise nicht für Video-Lotterie-Terminals der Lotteriegesellschaft. Dies obwohl es für Spieler zwischen den vom Land genehmigten elektronischen Spielautomaten und den Terminals der Lotteriegesellschaft keinen Unterschied gibt. (Der Unterschied ist rein technischer Natur, dass die Entscheidung über das Spielerergebnis bei den einen durch das Gerät selbst bei den anderen zentralseitig erfolgt.) Die Suchtgefahr ist bei Spielautomaten und bei Video-Lotterie-Terminals dieselbe“, kritisiert Dieringer-Granza.
„Es ist daher im Sinne des Schutzes der Jugend und des Spielerschutzes dringend geboten, Landesausspielungen mit Glücksspielautomaten und Video-Lotterie-Terminals gemeinsam zu regulieren“, betont Dieringer-Granza.
Von der Landesregierung seien in der Stadt Villach bereits rund 60 Spielautomaten rechtskräftig genehmigt. Wenn jetzt nochmals 50 in einem neuen Casino im Stadtzentrum hinzukommen, in dem überdies weniger Kontrollen als bei den anderen Anbietern vorgeschrieben sind, sei die Grenze des sozial Verträglichen überschritten, so Dieringer-Granza abschließend.